Finanzwissen testen

Finanzplanung ist gar nicht so schlimm Richtig! Die Antwort auf Frage 3 lautet: Aktien sind in der Regel nicht sicherer als Aktienfonds. Mit Aktien kaufen Sie Anteile an Unternehmen. Wer sich nur an einem Unternehmen beteiligt (Einzelaktie), kann also alles verlieren, wenn dieses Unternehmen pleite geht. Wer nicht alles auf eine Karte setzt, sondern Aktien von vielen Unternehmen hat (Aktienfonds), verringert dieses Risiko: Selbst wenn ein Unternehmen bzw. dessen Aktie wertlos wird, bleibt immer noch der Wert der anderen Aktien. Diese Risikostreuung macht einen Aktienfonds in der Regel sicherer als eine Einzelaktie. Sicher sind aber auch Aktienfonds nicht. Wenn nach einem allgemeinen Börsencrash alle Aktien an Wert verlieren, hilft auch die Streuung auf viele Aktien nicht weiter: Wer dann an sein Geld muss, muss seine Aktienfonds-Anteile mit hohen Verlusten verkaufen. Wer im Zweifel noch einige Jahre lang warten kann, bis sich die Aktienkurse wieder erholt haben, ist besser dran. Und kann mit einiger Wahrscheinlichkeit von den überdurchschnittlich hohen Erträgen profitieren, die auf lange Sicht meistens dem überdurchschnittlichen Risiko einer Geldanlage in Aktien(fonds) gegenüberstehen. Aktienfonds kommen also nur bei langfristiger Geldanlage in Frage.

Test-Auswertung

Herzlichen Glückwunsch! Sie haben alle drei Finanz-Fragen richtig beantwortet. Das schafft in Deutschland gerade einmal jeder Zweite. Und wie Sie der Tabelle unten entnehmen können, schaffen das im internationalen Vergleich häufig sogar noch weniger Leute.

Obwohl Sie zu der Bevölkerungshälfte gehören, die sich in Finanzfragen überdurchschnittlich gut auskennt, sollten nicht unvorbereitet in ein Gespräch mit Ihrem Finanzberater gehen. Informieren Sie sich vorher unabhängig, stellen Sie kritische Fragen und bestehen Sie auf präzisen Antworten. Denn die meisten Finanzberater haben finanzielle Anreize, Ihnen ganz bestimmte Versicherungen, Geldanlagen oder Kredite zu empfehlen (und zu verkaufen!), egal ob das auch für Sie das beste ist oder nicht - ganz zu schweigen von den schwarzen Schafen der Finanzbranche.

Emfpehlenswert ist zum Beispiel der verbraucherorientierte »Wegweiser Finanzberatung, der einfach und verständlich erklärt, worauf man bei der Finanzberatung achten muss, welche Beratertypen (Honorarberater, Makler, Vertreter, Bankberater) und Finanzprodukte es gibt. Der Wegweiser Finanzberatung wurde erstellt vom » Institut für Finanzdienstleistungen und gefördert vom » Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz.


Ergebnisse zum Finanzwissen-Test im internationalen Vergleich*

Wo wurde das Finanzwissen abgefragt? Wie viele Befragte hatten alle 3 Fragen richtig? Was sind die Eckdaten der Befragung?
Australien 42,7 Prozent 1.024 Befragte im Jahr 2012.
Deutschland 53,2 Prozent 1.059 Befragte im Jahr 2009
Frankreich 30,9 Prozent 3.616 Befragte im Jahr 2011
Japan 27,0 Prozent 5.268 Befragte im Jahr 2010
Neuseeland 24,0 Prozent 850 Befragte im Jahr 2009
Niederlande 44,8 Prozent 1.665 Befragte im Jahr 2010
Rumänien 3,8 Prozent 1.030 Befragte im Jahr 2011
Russland 3,7 Prozent 1.366 Befragte im Jahr 2009
Schweden 21,4 Prozent 1.302 Befragte im Jahr 2010
Schweiz 50,1 Prozent 1.500 Befragte im Jahr 2011
USA 30,2 Prozent 1.488 Befragte im Jahr 2009
* Teilweise wurden die Fragen mit geringfügig abweichenden Formulierungen gestellt.
Quelle: Annamaria Lusardi and Olivia S. Mitchell: The Economic Importance of Financial Literacy: Theory and Evidence. 2014, S.8 (=TIAA CREF institute RESEARCH DIALOGUE Issue no. 115).