Verbraucher und Finanzen: Die drei Probleme

In der Theorie ist alles so einfach: Die Verbraucher sind immer über alles bestens informiert, verstehen auch die kompliziertesten Angebote und entscheiden sich deswegen immer richtig (die Ökonomen nennen das „vollkommene Information“, „rationale Individuen“ und „optimale Entscheidungen“). Dumm nur, dass die Praxis ganz anders aussieht – insbesondere wenn es um finanzielle Angelegenheiten geht.

Probleme gibt es in dreifacher Hinsicht. Erstens sind die angebotenen Versicherungen und Geldanlagemöglichkeiten oft extrem kompliziert und die zugehörigen Informationsbroschüren schwer verständlich. Manchmal werden sie selbst von Fachleuten nicht mehr verstanden (» Mangelnde Transparenz). Zweitens sind die meisten Deutschen eben keine Finanz-Fachleute und verstehen deswegen die komplizierten Finanz-Konstruktionen erst recht nicht (» Finanzieller Analphabetismus). Und drittens werden die Finanz-Entscheidungen auch nicht immer besser, wenn man der Empfehlung der Fachleute folgt, denn die sind häufig interessengebunden. Für den Verbraucher ist es dann schwer zu erkennen, ob etwas empfohlen wurde, weil es eine gute Sache ist – oder weil Bank, Versicherung oder Berater an der zugehörigen Provision besonders gut verdienen (» Fehlanreize bei der Beratung).

Themen


Finanzieller Analphabetismus Finanzieller Analphabetismus
Wenn, ja wenn das Thema Finanzen nicht so unpopulär wäre. Stellen Sie sich vor, es geht um Finanzen, und alle sind begeistert dabei. Keiner schiebt mehr lästige finanzielle Angelegenheiten vor sich her. Alle verstehen, um was es geht. Und keiner lässt sich mehr von schwarzen Schafen der Finanzbranche in unseriöse Geldanlage drängen... Weil dem aber so nicht so ist, stellen der "finanzielle Analphabetismus" bzw. die mangelnde finanzielle Allgemeinbildung ein echtes Problem dar - nicht nur für die Betroffenen, sondern für die ganze Gesellschaft. Lesen Sie hier, worum es geht, und was die Wissenschaft zu dieser Thematik sagt.     » mehr lesen

Mangelnde Transparenz von Finanzprodukten Mangelnde Transparenz von Finanzprodukten
Eine mangelnde Transparenz von Finanzprodukten wird von Politik, Wissenschaft und Verbraucherverbänden beklagt. Aber nicht nur von Ihnen – auch die Experten aus Banken, Versicherungen und Fondsanbietern glauben, dass die Verbraucher derzeit mit den Informationen der Produktanbieter nicht viel anfangen können. Und das sogar bei der „Riester-Rente“, bei der detaillierten Informationspflichten für Transparenz sorgen sollten. Das ergab 2010 eine repräsentative Erhebung in der Finanzbranche im Rahmen der Studie „Transparenz von privaten Riester- und Basisrentenprodukten“ für das Finanzministerium.     » mehr lesen

Finanzberatung: Fehlanreize durch Provisionen Fehlanreize in der Finanzberatung: Provisionen
Was tun, wenn man sich mit dem komplizierten Thema „Finanzen“ weder auskennt noch damit beschäftigen kann oder will? Zum Glück gibt es kostenlosen Rat bei den Fachleuten von Bank und Versicherung. Wirklich? Leider nein: die Kosten sind nur in Form von Verwaltungsgebühren oder Provisionen nicht ganz so offensichtlich. Das Problem: Wenn Provisionen fließen, ist kaum zu erkennen, ob etwas empfohlen wurde, weil es für den Verbraucher eine gute Sache ist – oder weil Bank, Versicherung oder Berater an der zugehörigen Provision besonders gut verdienen.     » mehr lesen


Studien


Studien zu Finanzwissen und Financial Literacy Studien-Verzeichnis Finanzen: nach Themen sortiert
Was sagt die Forschung zu den Themen „Finanzieller Analphabetismus“, „Transparenz von Finanzprodukten“ und "Finanzberatung und Provisionen"? Informieren Sie sich hier über die einschlägigen Studien. Damit gleich auf den ersten Blick klar wird, wie die Studie einzuordnen ist, werden neben Studientitel und Autoren auch Auftraggeber oder – bei Eigenforschung – die Institution genannt.     » mehr lesen